Wenn 2 und 2 fünf ist: Wechselwirkung von Medikamenten

Nasenspray und Hustensaft, das geht ja noch: Die Wirkweisen sind aus pharmakologischer Sicht recht einfach, und ohnehin lassen sich zwei Wirkstoffe meist so prüfen, dass man das Interaktionspotential, also die gegenseitige Beeinflussung überblickt. Bei mehr Wirkstoffen aber wird es komplizierter, es schleichen sich Grauzonen ein, d.h. man weiß nicht wirklich, wie sie sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken, verändern oder abschwächen. Problematisch werden Wechselwirkungen oft bei chronisch Kranken oder bei älteren Patienten – denn beide Gruppen nehmen oft viele verschiedene Mittel gleichzeitig ein. Durchschnittlich 7,8 verschiedene Präparate nimmt ein älterer Patient pro Tag in Tablettenform zu sich, wenn er in einer Klinik ist. 5,6 sind es bei Älteren, die zuhause wohnen. Die parallele Medikation mit einem Faktor 5 oder höher aber kann Folgen haben, zumal viele Medikamente auch noch mehrere Wirkstoffe beinhalten.